Liebe, Yoga und andere Katastrophen (Crooked Creek 2) by Molly O'Keefe

Liebe, Yoga und andere Katastrophen (Crooked Creek 2) by Molly O'Keefe

Autor:Molly O'Keefe [O'Keefe, Molly]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-02-20T23:00:00+00:00


15. KAPITEL

Victoria stand auf der Veranda und sah Eli direkt in die Augen. Unwillkürlich musste er an einen Hund denken, der nicht merkte, dass er den Teppich vollgeschissen hatte, und sich besser ducken sollte. Winselnd müsste sie ihn eigentlich um Vergebung bitten.

Stattdessen stand sie breitbeinig vor ihm auf den Holzdielen, und vor lauter Bewunderung, dass sie den Mut dazu besaß, regte sich sein Schwanz.

Komm wieder runter, Cowboy.

Als sie einen Schluck Kaffee aus dem Reisebecher trank, den sie in der Hand hielt, schrie er im Kopf wie ein Kleinkind, das ein neues Spielzeug wollte.

Der Wind streifte ihn, und eine Sekunde später rümpfte Victoria die Nase.

„Du hast getrunken.“

Eli erwiderte nichts, rührte sich nicht, wünschte sich nur, er könnte sich hinlegen.

Als Victoria die Treppe herunterkam, quietschten die rissigen Gummistiefel, die sie an den Füßen hatte. „Hier.“ Sie reichte ihm das Getränk.

Für den Bruchteil einer Sekunde wollte er ihr den Becher aus der Hand schlagen, aber der Kater regierte seinen Körper. Gierig nach Koffein, griff er danach, ignorierte Milch und Zucker und kippte den Kaffee in sich hinein.

„Ich habe Lucky mitgebracht“, erklärte sie. „Wenn du sie noch haben willst.“

Eli warf ihr einen Blick zu, wandte sich jedoch schnell wieder ab. Er hatte keine Lust, sich auf ein Gespräch einzulassen, geschweige denn, sie anzusehen, wie sie da so ernst und doch verführerisch im Sonnenlicht stand. „Ich habe für sie bezahlt“, sagte er und trank noch einen Schluck.

„Sie ist im Trailer.“

Erst jetzt fiel ihm auf, dass der Pferdetransporter der Crooked Creek an einen schwarzen Pick-up gekoppelt war, den er als Amys wiedererkannte.

Er ging hin und öffnete den Schließmechanismus des Anhängers. Die Tür sprang auf, Lucky trampelte und schlug mit dem Schweif. Sie war in Panik, das war ihm klar, denn sie hasste es, zu reisen. Um sie zu besänftigen, sprang er neben ihr hinein und schob sich seitwärts an ihr vorbei zum Kopf.

Als sie ihn sah, schüttelte sie die Mähne und schnupperte an seiner Hand, wobei etwas Kaffee auf das Heu am Boden spritzte.

Es war fast schon ein Glücksgefühl, das seinem Katzenjammer die Spitze nahm, und es tröstete ihn, ihre feuchten Nüstern an seinem Hals zu fühlen.

„Hey du, mein süßes Mädchen“, sagte er in einem sanften Flüsterton, streichelte ihre Nase, kraulte ihre Ohren und kostete diesen Moment aus, denn jeder andere Moment in seinem Leben türmte sich groß und unförmig vor ihm auf. „Lass uns gehen und deine Freunde suchen.“

Er griff nach ihrem Zaumzeug, schnalzte mit der Zunge und führte sie rückwärts aus dem Trailer. Wenn sie scheute und wieder zurückwollte, beruhigte er sie.

Draußen stand Victoria, voller Erwartungen und Fragen. Eli ignorierte sie und brachte Lucky durch den Stall mit den Boxen hindurch hinaus zu den Paddocks, wo Patience sie mit einem Wiehern begrüßte.

Er stellte sie zu Darling, und als die beiden Pferde begeistert im Kreis herumliefen, lächelte er und nahm noch einen kräftigen Schluck aus dem Becher.

„Wir müssen miteinander reden“, erklang Victorias Stimme hinter sich.

Und das Lächeln erstarb auf seinen Lippen. „Ich muss die Pferde füttern.“

Das nahm nicht viel Zeit in Anspruch, obgleich er versuchte, es auszudehnen.



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